Offener Brief zur Unternehmenskultur bei den Stadtwerken Schorndorf
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Klopfer,
sehr geehrter Herr Bürgermeister Englert,
sehr geehrter Herr Skaletz,
wie auch Sie, so haben wir sehr aufmerksam neben Ihren auch den Äußerungen von Jörg Bay, Betriebsleiter bei den Stadtwerke Schorndorf Bäderbetrieben, nach der Aussprache von Lars Haise im öffentlichen Teil zum Sachstand bei den Stadtwerken gelauscht. An dieser Stelle möchten wir zunächst noch einmal unseren Dank und Anerkennung zum Ausdruck bringen, dass Sie auch der interessierten Öffentlichkeit einen groben Abriss von den Entwicklungen in den Stadtwerken gegeben haben. Transparenz, soweit sie eben öffentlich möglich ist, begrüßen wir ganz ausdrücklich. Mehr wäre natürlich immer besser, aber es ist uns auch völlig klar, dass dies aus verschiedenen, auch gesetzlichen Gründen, die Frau Schnaberich-Lang ganz gut und verständlich erklärt hat, nicht möglich ist.
Nun würden wir uns aber gerne ganz dezidiert zu der Wortmeldung äußern, die Herr Bay nach den Ausführungen von Stadtrat Lars Haise eingebracht hat. Er sprach unter anderem davon, dass er das Gesagte und auch die Arbeit der Presse an sich so nicht stehen lassen könne. In diesem Zusammenhang sprach er davon, dass diejenigen, die Informationen weitergeben und wohl auch aus der Mitte des Führungskreises kommen könnten als nichts anderes als „Ratten“ anzusehen seien. Wir waren doch sehr überrascht über das Vokabular, das diese Führungskraft in einer öffentlichen Sitzung zu gebrauchen pflegt. Vielmehr sagt dieses doch auch einiges über die charakterliche und persönliche Eignung eines Menschen für eine Führungsposition aus.
Wir wollen mit diesem offenen Brief an Sie unseren Protest zum Ausdruck bringen. Gerade Führungskräfte, die sich auch in öffentlicher Sitzung nicht zurückhalten können und ein solches abwertendes Vokabular pflegen, sind es, die die Stadtwerke nicht benötigen. Wer Mitarbeiter, aus welchen inneren Antrieben heraus diese auch immer prekäre Informationen im Unternehmen an Entscheider oder nach außen weitergeben, pauschal als „Ratten“ abwertet, hat sich aus unserer Sicht von einem konstruktiven Verbesserungskurs in unserem städtischen Unternehmen verabschiedet und ist vermutlich selbst eines dieser zahlreichen Probleme, die eine Aufbruchsstimmung und einen offenen Umgang mit Fehlentwicklungen behindern.
Wir rufen Sie daher dazu auf, sich konsequent für eine offene, respektvolle, nach oben und unten hin durchlässige sowie lösungsorientierte Unternehmenskultur stark zu machen, in der die Herabwürdigung von Mitarbeitern zu lästigen Trägern von Parasiten, zu solchen zum Beispiel „Ratten“ in diesem Kontext zu sehen sind, nicht zum allgemeinen Sprachgebrauch von Führungskräften zählen. Denn diese sollten die Stadtwerke nicht nur nach Außen als glühendes Beispiel vertreten, sondern auch nach Innen!
Wir verbinden mit diesem Schreiben die Erwartung, dass Sie sich von einem derartigen Auftreten durch Führungskräfte in der Außendarstellung ausdrücklich distanzieren und dass Sie unterbinden, dass Herr Bay oder andere Führungskräfte in öffentlichen sowie internen Sitzungen einen derartig destruktiven, herabwürdigenden und menschenfeindlichen Sprachgebrauch pflegen. Führungskräfte mit einem solchen Verhalten sind kein gutes Aushängeschild für unsere Stadt!
Mit freundlichen Grüßen
gez. Lars Haise, Franz Laslo, Ulrich Bußler
AfD-Fraktion im Gemeinderat Schorndorf
Stephan Schwarz
Kandidat für die Landtagswahl 2021 im Wahlkreis Schorndorf
Alternative für Deutschland (AfD)